Mediathek special

[FAU Bielefeld]
500 Jahre Bauernkrieg


Neue Publikationen zu Geschichte und Aktualität des ersten großen Aufstands der arbeitenden Bevölkerung in Deutschland in der FAU-Mediathek. Es versteht sich nahezu von selbst, dass in diesem Jubiläumsjahr ein Haufen Neuerscheinungen zum Bauernkrieg des 16. Jahrhunderts erschienen sind. Einige davon sind auch für uns interessant und relevant. Das beschränkt sich übrigens nicht nur auf die Arbeiten von Historikern wie Helge Döhring und Florian Hurtig, die eine Brücke schlagen von den Revolten der frühen Neuzeit zu unseren heutigen Problemen und Kämpfen, es gibt auch multimediale Zugänge und Vergegenwärtigungen des Themas. Zu erwähnen wäre beispielsweise der italienische Comiczeichner Giulio Camagni, der einen Überblick über die Ausmaße des Aufstandes in Form einer opulenten Graphic Novel gibt. Darüber hinaus hat sich das Bremer Polit-Folk-Quartet „Die Grenzgänger“ der Lieder und Texte des Bauernkrieges angenommen. Und schließlich widmete sich vor einigen Monaten eine ARTE-Dokumentation dem bisher kaum behandelten Thema der Frauen des Bauernkrieges, in der das Wenige zusammengetragen wird, was sich zu diesem Thema in den Archiven erhalten hat.

alles unter: FAU Bielefeld Mediathek

★ Erfolg bei Jeremias! Lektion gelernt!

[ICL-CIT]*

Wie ihr wahrscheinlich bereits wisst, war der Streik unserer polnischen Genossinnen und Genossen von IP bei Jeremias ein voller Erfolg. Falls Sie noch nichts von ihrem Kampf gehört haben, finden Sie hier und hier weitere Informationen dazu. Mehr über das Ergebnis erfahren Sie auf ihrer lokalen Website (auf Polnisch) hier. Selbstverständlich haben die IKL und ihre Sektionen den Streik von Anfang an unterstützt, und wir freuen uns sehr, dass er erfolgreich war.

In gewisser Weise ist dies auch ein Erfolg der internationalen Solidarität, und nun ist es an der Zeit, einige Lehren aus der Art und Weise zu ziehen, wie der Kampf geführt wurde. Tatsächlich lernen wir bei der ICL genauso viel aus den Erfolgen unserer Sektionen wie aus unseren Misserfolgen, und wir teilen dieses Wissen mit allen unseren Mitgliedern, damit jeder davon profitieren kann, Teil der Internationalen zu sein. Erstens gefällt uns auf nationaler Ebene die Reflexion der lokalen Sektion der IP über die Schwäche des polnischen Staates, wenn es darum geht, seine eigenen Arbeitsgesetze durchzusetzen (im obigen Link). Das ist jedoch nicht nur in Polen so. Genauso wie die Bosse niemals aus reiner Herzensgüte Zugeständnisse machen, sondern wir ihnen jede Forderung abringen müssen, sind die Politiker und der Staat nicht in der Lage (oder nicht willens), Unternehmen zur Einhaltung der Arbeitsgesetze zu zwingen. Es ist wieder einmal Aufgabe der Arbeitnehmer, ihre Unternehmen zur Einhaltung der Regeln zu zwingen. Das ist ein weiterer Grund, warum wir eine stärkere Arbeitnehmerorganisation brauchen statt parlamentarischer Abenteuer.

Zweitens hat der Streik gezeigt, wie vielfältig internationale Solidarität sein kann und wie wichtig es ist, einer gut strukturierten Internationalen anzugehören. Das ist für uns natürlich sehr wichtig. Bei ICL versuchen wir immer, Wege zu finden, um unsere Genossinnen und Genossen aus anderen Regionen in ihren Arbeitskämpfen wirksam zu unterstützen. Ihr Erfolg ist auch unser Erfolg. Sagen wir mal so: Den Chefs hat das überhaupt nicht gefallen… Natürlich können wir nicht wissen, inwieweit dies zum Ergebnis beigetragen hat. Sicherlich verblasst es im Vergleich zu den gigantischen Anstrengungen unserer polnischen Genoss*innen, die die Hauptlast des Kampfes getragen haben. Aber es ist nicht abwegig zu glauben, dass die Chefs in Deutschland über diese Entwicklung besorgt waren, die sie ineffektiv machte.

Die Jeremias-Fabrik in Polen gehört einem deutschen Unternehmen und produziert Teile und Komponenten für eine Fabrik in Deutschland. Unsere Genoss*innen von der FAU fuhren mehrmals in das Dorf, in dem sich dieses Werk befindet, und verteilten Tausende von Flugblättern an die Arbeiter*innen dort und im Dorf (angesichts der Tatsache, dass es nur 3.600 Einwohner*innen hat, kann man davon ausgehen, dass die Wirkung ziemlich groß war). Sagen wir mal so: Den Chefs hat das überhaupt nicht gefallen… Natürlich können wir nicht wissen, inwieweit dies zum Ergebnis beigetragen hat. Sicherlich verblasst es im Vergleich zu den gigantischen Anstrengungen unserer polnischen Genoss*innen, die die Hauptlast des Kampfes getragen haben. Aber es ist nicht abwegig zu glauben, dass die Chefs in Deutschland über diese Entwicklung besorgt waren, die die Mauer des Schweigens, die sie um den Streik herum zu errichten versuchten, wirkungslos machte. Zumindest widersprachen die Flugblätter der FAU den Lügen, die das Unternehmen unter den Beschäftigten in Deutschland verbreitete.

Ich weiß nicht, wie es Ihnen geht, aber für uns sieht das nach internationaler Solidarität in Aktion aus! Vielen Dank an unsere polnische und deutsche Sektion für dieses großartige Beispiel von Solidarität und Unterstützung.

Quelle: Erfolg bei Jeremias!

mehr unter: siehe unten

*ICL = International Confederation of Labour / CIT = Confederation International del Trabajo

★ Kündigung von einem Tag auf den Anderen? Geht gar nicht!

[FAU Freiburg]

Einem Dachdecker wurde überraschend „fristlos“ gekündigt. Der Betroffene akzeptierte die Kündigung jedoch nicht stillschweigend, sondern holte sich Rat & Unterstützung. Es stellte sich heraus: Die Kündigung war unwirksam und der Chef musste Lohn nachzahlen.

Im Vorfeld der Kündigung war der Handwerker immer wieder mit rassistischen Sprüchen von Seiten seines Chefs und seiner Kollegen konfrontiert. Dann erhielt er plötzlich eine als „fristlos“ bezeichnete Kündigung, deren Erhalt er per Unterschrift bestätigen sollte. In dieser wurde auf eine Klausel im Arbeitsvertrag Bezug genommen, nach der das Arbeitsverhältnis in der Probezeit jederzeit mit sofortiger Wirkung gekündigt werden könne. Aufgrund der angeblichen „fristlosen Kündigung“ drohte ihm zudem eine Sperrzeit beim Arbeitslosengeld.

Der Kollege wollte sich nicht damit abfinden und holte sich im Rahmen unserer gewerkschaftlichen Beratung Rat & Unterstützung.

Schnell wurde klar: Natürlich gelten auch im Dachdeckerhandwerk die gesetzlichen Kündigungsfristen (*1). Zudem erfolgte die Kündigung nicht – wie gesetzlich vorgeschrieben – in Schriftform, sondern via Whatsapp und war demnach ungültig. Der Kollege bot daraufhin weiter seine Arbeitskraft an und reichte Klage beim Arbeitsgericht ein.

Dies zeigte Wirkung: Kurz nach Zustellung der Klageschrift erhielt er eine neue ordentliche Kündigung und der Chef bezahlte ihm die restlichen Tage bis zum Ausscheiden aus dem Betrieb. Auch einer Sperrzeit beim Arbeitslosengeld konnte er so entgehen. Als Basisgewerkschaft beobachten wir in kleineren Handwerksbetrieben leider häufig Verstöße gegen geltendes Arbeitsrecht.

Vorliegender Fall zeigt aber: Es lohnt sich, seine Rechte zu kennen!

Wir können alle Arbeiter:innen nur dazu ermutigen, sich an entsprechende Beratungsstellen zu wenden und sich gewerkschaftlich zu organisieren. Nur gemeinsam können wir unsere Rechte verteidigen!

Material: Broschüre „Deine Rechte im Job – Eine Einführung ins Arbeitsrecht und erste Schritte des Organizing“

(*1) Nach § 49 des für allgemeinverbindlich erklärten Rahmentarifvertrags für das Dachdeckerhandwerk (RTV) gelten für Kündigungsfristen im Dachdeckerhandwerk die gesetzlichen Bestimmungen des § 622 BGB.

Quelle: Kündigung von einem Tag auf den Anderen?

★ Erfolg im Arbeitskampf gegen das Café V Cake!

[FAU Dresden]
Der Fall Bier’n’Roll:Vergleich im Kammertermin – Schweigeklausel gekippt!

Am 13. August 2025 sollte die Kündigungsschutzklage eines unserer Mitglieder vor dem Arbeitsgericht Dresden verhandelt werden. Doch dazu kommt es nicht. Nach zwei Kundgebungen vor dem Laden hat der Betreiber Matthias Mandlmeier die Klage kurz vor der Verhandlung angenommen.
Konkret bedeutet das die Aufhebung der unrechtmäßigen fristlosen Kündigung und die Umwandlung in eine fristgemäße Kündigung. Wir fordern entsprechend die Auszahlung des noch ausstehenden Lohns. Damit haben wir einen wichtigen Sieg errungen und betrachten den Rückzug aus dem Verfahren durch Matthias Mandlmeier als Eingeständnis seiner illegalen Kündigungspraktiken.
Die Probleme im V Cake sind damit jedoch nicht gelöst. Zahlreiche ehemalige Mitarbeiter*innen im Café berichten von weiteren Missständen und einem schlicht unerträglichen Arbeitsklima. Der permanente Wechsel in der Belegschaft ist ein Zeugnis dieser Verhältnisse.
Wir fordern daher: Schluss mit schlechten Arbeitsbedingungen – für alle, die jetzt oder in Zukunft im V Cake arbeiten. Denn: Schlechte Arbeitsbedingungen in der Gastronomie sind kein Naturgesetz!
Wir bleiben dran. Wir stehen an der Seite aller Beschäftigten, die nicht länger schweigen wollen. Wenn euch Unrecht am Arbeitsplatz widerfährt: Schließt euch zusammen. Kommt zur FAU.
aus: Erfolg im Arbeitskampf gegen das Café V-Cake

★ Erneut Stress bei Domino’s Pizza

[FAU Magdeburg]
Der Fall Bier’n’Roll:Vergleich im Kammertermin – Schweigeklausel gekippt!

Am 30.06.2025 wurde das Arbeitsverhältnis des FAU-Mitglieds D. aufgekündigt. D. erhob eine Kündingungsschutzklage, doch der Gütetermin am 15.08.2025 endete ohne Übereinkunft. In Folge der gescheiterten Verhandlung, rief die FAU zu einer Kundgebung am 20.08.2025 um 19:00 Uhr vor Domino’s Pizza Magdeburg Altstadt auf. Der Pressesprecher der Freien Arbeiter:innen Union Grambow erklärt, dass das Ziel der Kundgebung sei, den Druck auf den Arbeitgeber zu erhöhen: „Die Chefin spielt auf Zeit. Beim Gütetermin bejahte ihre Anwältin die Nachfrage des Richters, ob es sich für sie um einen Durchlauftermin handele. Sie selbst war nicht anwesend. All dies zeigt, dass kein Kompromiss zu erwarten ist“. Daher ruft die Basisgewerkschaft zu einer Kundgebung gegen die fragwürdige Kündigung bei Domino´s (Pizziano Magdeburg Stadtfeld GmbH) auf. Als „internationaler Student“ ist D. seit dem 05.08.2024 angestellt, zuerst als Werkstudent, seit dem 01.04.2025 als Teilzeit-Angestellter. Daniel wurde mit dem Vorwurf konfrontiert, dass er kündigen wolle, welchen er zurückwies. Dennoch wurde ihm am 30.06.2025 ein Kündigungsschreiben vorgelegt und ihm mitgeteilt, dass die Ausländerbehörde bereits kontaktiert wurde. Daraufhin kam Daniel zu der monatlichen Sprechstunde der FAU, in der weitere Probleme im Arbeitsverhältnis zur Sprache kamen. Daniel, unterstützt durch die Freie Arbeiter:innen Union, erhob eine Kündigungsschutzklage gegen die Pizziano Magdeburg Stadtfeld GmbH, doch eine Einigung konnte noch nicht erzielt werden. Grambow teilt mit: „Wir zeigen uns weiterhin gesprächsbereit und fordern von der Firma Handlungsbereitschaft ein. Mit der Kundgebung wollen wir dieser Forderung Nachdruck verleihen.“ aus: Erneut Stress bei Dominos-Pizza

★ Solidarität mit dem Streik bei Jeremias in Pole

[FAU]

Solidarität mit dem Streik der polnischen Kolleg* innen unserer Schwestergewerkschaft Inicjatywa Pracownicza (IP) in der Firma Jeremias in Gniezno! Seit dem 3. Juni streiken 80% der Produktionsarbeiterinnen in dem 300 Beschäftigten zählenden Werk. Sie kämpfen für 180 Euro monatliche Lohnerhöhung, längere bezahlte Pausen und dass die Überstunden nach einem Monat ausbezahlt werden, nicht erst nach einem Jahr. Die deutsche Muttergesellschaft Jeremias Abgastechnik GmbH mit Sitz in Wassertrüdingen, Bayern hat ihren Umsatz zwischen 2015 und 2023 von 64 auf 210 Millionen Euro mehr als verdreifacht. Der fünfköpfige Vorstand der polnischen Tochterfirma zahlte sich selbst in 2024 über 1,8 Millionen Złoty (eine knappe halbe Million in Euro) aus. Gleichzeitig sollen die polnischen Arbeiterinnen mit Löhnen unter Branchendurchschnitt die Gewinne erwirtschaften. Das Unternehmen kassiert sogar staatliche Beihilfen für Gefangenenarbeit.
Der Arbeitskonflikt dauert bereits über acht Monate und mündete am 3.6. nach erfolgreicher Urabstimmung in den jetzigen Streik. Die Geschäftsführung hat zwei Gewerkschafter der IP entlassen und versucht die Streikenden in einem Lagerhaus ohne Wasserzugang zu isolieren. Sie droht mit Produktionsverlagerung und hat die US-Anwaltskanzlei Littler beauftragt, die Rechtmäßigkeit des Streiks anzufechten.
Die Kolleg_innen arbeiten unter schwierigen und gefährlichen Bedingungen mit schweren Metallteilen und schädlichen Chemikalien. Die schlechten Arbeitsbedingungen in Polen drücken auch die Standards in Deutschland. Deshalb rufen wir als FAU und IP besonders die deutschen Kolleg*innen im Stammwerk Wassertrüdingen auf: Lasst euch nicht als Streikbrecher missbrauchen! Der Streik in Gniezno ist auch im Interesse der Beschäftigten in Wassertrüdingen.

Unterstützt den Streik:

  • Spendet für den Streikfonds: Zrzutka: Wesprzyj strajkujących w Jeremias! | Ogólnopolski Związek Zawodowy Inicjatywa Pracownicza
  • Sendet Solidaritätsbotschaften: kontakt@ozzip.pl

Solidarity Forever! Solidarność na zawsze!
Internationales Sekretariat der Freien Arbeiter*innen Union (FAU), 12. Juni 2025

aus: Solidarität mit dem Streik bei Jeremias in Polen

★ Arbeitskonflikt gewonnen!

[FAU Leipzig]
Der Fall Bier’n’Roll:Vergleich im Kammertermin – Schweigeklausel gekippt!

Im September 2024 haben wir vor der Bierbar Bier‘n‘Roll gegen die Kündigung einer Kollegin demonstriert. Kurz darauf gab es eine Einigung vor Gericht – welche die Gegenseite dann aber widerrief. Der Grund: Man wolle jetzt doch noch zusätzlich eine Schweigeklausel einbauen, die es der FAU verbieten soll, über den Fall öffentlich zu sprechen. Für unser Mitglied und uns ein nicht tragbarer Vorschlag.
Vor etwa einem Monat gab es nun den zweiten Gerichtstermin. Das Ergebnis: Ein Vergleich ohne Schweigeklausel und eine höhere Summe für unser Mitglied.
Damit ist dieser Konflikt erfolgreich beendet.

aus: FAU Leipzig

★ 6 de La Suiza. Updates und Aufruf zur Solidarität am 29. Juni

[IKA]
UNTERSTÜTZT UNSERE GENOSSINNEN. ORGANISIERT EUCH UND BETEILIGT EUCH AN DEN AKTIONEN! DIE VERTEIDIGUNG EURER ARBEITSRECHTE IST KEIN VERBRECHEN!

Wir haben soeben von der jüngsten Entscheidung über die Verurteilung unserer 6 Genossen erfahren. Die CNT kann daher nicht schweigen. Der mit dem Fall befasste Richter hat sich geweigert, eine effektive Gefängnisstrafe auszuschließen. Das heißt, unsere Genossen wurden nicht nur für schuldig befunden (ihre Rechte zu verteidigen) und verurteilt, sondern von allen möglichen Sanktionen, die das Gesetz vorsieht, ist eine Gefängnisstrafe (die härteste) nun sehr wahrscheinlich. Der Richter wurde aufgefordert, diese extreme Sanktion auszuschließen, sogar vom Staatsanwalt selbst, aber er hat sich geweigert, dies zu tun. Das bedeutet, dass er jederzeit anordnen kann, dass unsere Kameraden in eine Zelle gesperrt werden. Wir versprechen daher, unsere sechs Genossen unter allen Umständen zu unterstützen und uns dieser Entscheidung zu widersetzen, die eindeutig darauf abzielt, die direkte Aktion, unser wichtigstes Merkmal als Anarcho-Syndikalisten, zu unterdrücken. In der Zwischenzeit wurde vor einigen Wochen ein Antrag auf Begnadigung gestellt, der von vielen Gewerkschaften im ganzen Land unterstützt wurde. Wir sind sehr dankbar für die Unterstützung von CCOO, CGT, CI (Intersindical), Clase Trabayadora, CSI, CSO, CIT AUX SAD, CUT, ELA, ESK, ISA, SAT, SO, SUATEA, UGT und USO, die sich der Petition angeschlossen haben.

Quelle: IKA

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★ Zwei junge rumänische Kolleg:innen sterben durch Baumängel in Unterkunft

[Grüne Gewerke in der FAU]
Nach Berichten der Tagesschau wurden zwei junge Kolleg:innen aus Rumänien am 7. Mai sinnlos aus dem Leben gerissen. Sie arbeiteten und wohnten mit vielen anderen Kolleg:innen als Erntehelfer:innen in Höxter (Ostwestfalen). Ein fehlerhaft installierter Durchlauferhitzer in ihrer Unterkunft brachte sie ums Leben, sie starben an einer Kohlenmonoxid-Vergiftung. Wir sind unfassbar wütend und traurig über diesen sinnlosen Verlust. Sie mussten sterben, weil wir als Erntehelfer:innen nichts wert sind. Wir leben in Containern, in Zelten, im Rohbau und gefuschten Unterkünften, oft ohne fließend Wasser, ohne sanitäre Einrichtungen, ohne Kochmöglichkeiten. Wir erarbeiten die Lebensmittel dieser Gesellschaft zu Hungerlöhnen und unter menschenunwürdigen Bedingungen – dabei sind die Bedingungen in Deutschland nur die Spitze des Eisbergs. Jede:r Tote ist eine:r zu viel! Wehren wir uns, ziehen wir die Verantwortlichen zur Rechenschaft, schaffen wir eine Landwirtschaft, in der niemand mehr für die Profite von Einzelhandel und Agrarkonzernen drauf geht.

Quelle: Grüne Gewerke in der FAU

★ Solidarität mit İşçi Masası: Gegen Repression und für gewerkschaftliche Selbstorganisation in Aserbaidschan

[FAU Berlin]
Gemeinsam mit dem Feminist Peace Collective, einem anarchistisch-queerfeministischen Kollektiv aserbaidschanischer Exilant:innen, solidarisieren wir uns mit inhaftierten Gewerkschaftlern in Aserbaidschan. Unter falschen Anschuldigungen wurden 4 Mitglieder von İşçi Masası (engl. Workers‘ Desk) inhaftiert und eine Person bereits zu 8 Jahren Haft verurteilt. Weitere Gerichtsprozesse stehen noch aus. İşçi Masası ist eine junge unabhängige Gewerkschaft und versucht seit ihrer Gründung 2022 die gewerkschaftliche Tradition in Aserbaidschan wiederzubeleben. Im Jahr 2023 unterstützte sie unter anderem Kurierfahrer:innen im Kampf gegen Tarifkürzungen und ein neues Gesetz, das die Nutzung von Motorrädern derart stark reglementierte, dass vielen das wichtigste Arbeitsmittel – und damit ihre Existenzgrundlage – entzogen wurde.

Quelle: FAU Berlin

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