Am Freitagabend vor dem CSD findet ab 20 Uhr die erste FAU-Kneipe in unserem Lokal in der Metzer Straße 20 statt! Dem Anlass entsprechend spielen wir explizit queere Songs und Klassiker der Bewegung.
Unseren anarcho-syndikalistischen Idealen entsprechend sind Eintritt, Getränke – wir bieten Limo und Bier – und Knabberkram gratis, über Spenden würden wir uns aber freuen, um solche Veranstaltungen in Zukunft öfter machen zu können.
53 Jahre sind seit dem Stonewall-Aufstand vergangen, aber der Kampf für Selbstbestimmung ist noch lange nicht vorbei!
Nicht nur explizit rechte Parteien sondern auch die Grünen und die Linkspartei schieben vergnügt Menschen ab, darunter auch queere Personen. Durchschauen wir ihre Doppelmoral und kämpfen wir für eine wirklich offene Welt für alle – egal, welches Geschlecht, welche Orientierung oder welche Herkunft eine Person hat.
Nur wir selbst können uns befreien und uns das schöne Leben erkämpfen! Gegen Staat, Kapital, Parteien und Queerfeindlichkeit!
Vom 12. bis 15. Mai fand der XXXIII. Kongress der SAC seit ihrer Gründung im Jahr 1910 statt, auf dem eine neue Ausbildungsinitiative und eine klarere Grundsatzerklärung beschlossen wurden.
Die Sjömanskyrkan [Seemannskirche] befindet sich direkt neben dem Hauptbahnhof von Gävle. Das gelbe und rote Backsteingebäude wird nicht mehr als Kirche genutzt und dient jetzt unter anderem als Proberaum und Musikstudio. Vom 12. bis 15. Mai fand in dem Gebäude der XXXIII. Kongress der SAC seit ihrer Gründung im Jahr 1910 statt, an dem Delegierte und Vertreter*innen der lokalen Gewerkschaftsorganisationen, LS, teilnahmen.
Es ist das erste Mal, dass Wil Geier von der LS Uppsala der SAC am Kongress teilnimmt.
– Es ist ein berauschendes Gefühl, hier zu sein, und ich bin begeistert. Es war großartig, Leute aus anderen LS zu treffen und zu sehen, welche Erfahrungen und Aktivitäten sie in ihren operativen Abteilungen gemacht haben, sagt er.
Während des Kongresses werden die eingereichten Anträge behandelt und Fragen zur Ausrichtung der SAC im kommenden Kongressjahr gestellt – unter anderem auch Grundsatz- und Organisationsfragen.
Der Kongress ist das höchste Entscheidungsgremium der SAC und findet normalerweise alle drei Jahre statt. Auf dem diesjährigen Kongress wurde jedoch beschlossen, dass er künftig alle vier Jahre stattfinden soll, da dies „den Funktionär*innen mehr Zeit gibt, sich mit ihren Aufgaben vertraut zu machen, und gleichzeitig Geld für andere Dinge freisetzt“.
Auch ein Vorschlag für eine gemeinsame Bildungsleiter mit einer feministischen Schiene wurde angenommen. Die Idee ist, dass die Kurse, die die SAC bereits für Mitglieder und gewählte Vertreter*innen anbietet, in einem Kurspaket zusammengefasst werden, wobei die Kurse von einem grundlegenden bis zu einem fortgeschrittenen Niveau reichen.
Während des Kongresses wurde auch das neue Zentralkomitee (CK) ernannt. Ein neugewähltes Vorstandsmitglied ist Alexandra Fransson aus der LS Jönköping der SAC. Sie sagt, dass sie ihre Erfahrungen aus einer etwas kleineren LS einbringen möchte, aber auch Erfahrungen aus ihrer früheren Tätigkeit im CK hat.
– Es ist eine gute Gruppe, die gewählt wurde, und ich denke, wir werden im kommenden Kongressjahr viel erreichen. Besonders spannend finde ich die Arbeit an der abgestimmten Bildungsleiter für den Wissensausgleich, sagt sie.
Auch internationale Vertreter*innen waren in Gävle anwesend. Anna, David, Jürgen und Veit sind Mitglieder der deutschen anarchosyndikalistischen Föderation Freie Arbeiter*innen-Union, FAU.
– Wir sind hier, weil es wichtig ist, internationale Kontakte innerhalb der syndikalistischen Bewegung zu knüpfen. Gerechter Internationalismus und die Überwindung nationaler und sprachlicher Grenzen ist ein Grundprinzip des Anarchismus, sagt Anna, die Mitglied des Internationalen Komitees der FAU ist.
Sie sagen, die FAU sei in den letzten Jahren erheblich gewachsen.
– Das liegt vor allem daran, dass wir mehrere große Arbeitsplatzkonflikte ausgelöst haben, über die in den großen linken Zeitungen des Landes berichtet wurde.
Erik Bonk ist weiterhin Generalsekretär der SAC. Er wurde während des letzten Kongresses gewählt und sagt, er habe einige Zeit gebraucht, um sich an die Arbeit zu gewöhnen.
– Aber jetzt fange ich an, mich warm zu fühlen, und es fühlt sich gut an, weiter an der Entwicklung der Organisation zu arbeiten. Langfristig denke ich, dass mensch sich mehr auf konkrete betriebliche und sektorale Organisierung konzentrieren muss, sagt er.
Im Jahr 2012 beschloss der Kongress, dass die SAC innerhalb von 15 Jahren 40.000 Mitglieder erreichen soll. Zurzeit liegt die Zahl der Mitglieder weit darunter. Wie wird die SAC sicherstellen, dass sie in Zukunft die Gewerkschaft der Wahl für immer mehr Arbeiter*innen wird?
– Ich denke, es ist der falsche Weg, sich ausschließlich auf das Wachstum zu konzentrieren. Wir müssen uns darauf konzentrieren, unsere Kolleg*innen zu organisieren und die Mitglieder, die wir bereits haben, besser zu halten, sagt er.
Auf dem letzten Kongress im Jahr 2018 wurde die Frage diskutiert, wie sich eine Einschränkung des Streikrechts auf die SAC auswirken würde. Im Sommer 2019 wurde die Beschränkung verabschiedet. Wie hat sich dies auf die SAC ausgewirkt?
– Es hat nicht zu einem großen Mitgliederschwund geführt. Es hat uns vielmehr dazu veranlasst, neue Wege zu gehen, um andere Instrumente für den Kampf am Arbeitsplatz zu finden, sagt Erik Bonk.
Während desselben Kongresses im Jahr 2018 wurde beschlossen, die Statuten der Organisation zu überarbeiten, und zwar nicht in Bezug auf die Ideologie, sondern um die Statuten sprachlich zu vereinfachen, aber auch um die Zuständigkeiten klarer zu definieren. Während des diesjährigen Kongresses wurde der Vorschlag für die neue Satzung mit einigen geringfügigen Korrekturen angenommen.
Auf dem diesjährigen Kongress wurde auch eine neue und klarere Grundsatzerklärung für die SAC angenommen.
Für Cecilia Ylipää, Göteborger LS der SAC, war es der erste SAC-Kongress, und sie sagt, dass sie jetzt ein anderes Bild von der SAC hat.
– Es ist eine viel lebendigere Organisation, als ich vorher dachte. Dass so viele von uns auf dem Kongress waren, dass viele von uns auf der Tribüne saßen, dass es aufgeladene und intensive Debatten gab. Ich habe das Gefühl, dass es eine Richtung gibt, einen Willen und eine Bewegung nach vorne, sagt sie.
Elme Ämting von der Sundsvall LS sagt, dass die Sundsvall LS seit langem am Rande steht und dass sie sich in den letzten Jahren entschieden hat, nicht am Kongress teilzunehmen, da sie mit ihren eigenen Geschäften sehr beschäftigt war. Aber das wird sich in Zukunft ändern, sagt sie.
– Ich habe das Gefühl, dass es sich gelohnt hat, an diesen Tagen teilgenommen zu haben. Ich habe viel Energie und ein gutes Gefühl für die Organisation und meine Kolleg*innen gewonnen, sagt Elme Ämting.
Am 20. Mai 2022 wird in der Volkshochschule Bielefeld der Film „The Other Side Of The River“ ausgestrahlt. Die Filmvorführung ist eine Zusammenarbeit der Initiative für Frieden und Hoffnung in Kurdistan, der FAU (Freie Arbeiter:innen Union) Bielefeld und des Fem*Ref Bielefeld (Feministisches Referat an der Universität Bielefeld).
Inhaltlich dreht sich der Film um die Geschichte der 19-jährigen Hala, die einer durch ihre Familie arrangierten Ehe entkommt, indem sie den Fluss Euphrat überquert, um bei einer kurdischen Frauenverteidigungseinheit ein neues Zuhause zu finden – eine Einheit, die darauf ihre Heimatstadt Minbij (Nordsyrien/Rojava) von der Terrorherrschaft des sogenannten Islamischen Staates befreit. Der Film zeigt, welchen Schwierigkeiten Hala in ihrem Prozess gegenübersteht und legt den Fokus darauf, die Arbeit und die Kommunikation nahezu ausschließlich mit Frauen* zu zeigen. Es geht primär um eine junge Frau, die sich einem vorgeschriebenen Leben widersetzt und mit den Werten Emanzipation, Freundschaft und Selbstorganisierung in Berührung kommt.
Außerdem bieten wir einen Infotisch an, auf dem Bücher und Broschüren zum Thema der kurdischen Bewegung und zur Selbstorganisierung im Allgemeinen angeboten werden.
Wir möchten bei der Vorführung auf ein Eintrittsgeld verzichten und auf Basis von Spendengeldern arbeiten.
Wir freuen uns zudem darüber, wenn ihr euch vorher testet und empfehlen das Tragen einer Maske, die Einhaltung des Sicherheitsabstandes und bei Krankheitssymptomen nicht teilzunehmen.
Einlass: 18:30 Uhr, Beginn: 19:00 Uhr
Mehr zur Regisseurin: https://www.antoniakilian.com/
Mehr zum Film: https://jip-film.de/the-other-side-of-the-river
Schön war er, aber auch bitter nötig: Der diesjährige 1. Mai in Bielefeld. Erst auf der Straße demonstrieren, dann auf der Straße rund ums FAU-Lokal feiern, sprechen, schnippeln, essen und sich anschließend dem kulturellen Programm widmen. Natürlich alles selbstorganisiert und ohne Chef:innen, Staat und Sozialpartnerschaft. Allen Künstler:innen, Helfer:innen, Besucher:innen wollen wir Danke sagen!
Angefangen hat die Demonstration auf dem Siegfriedplatz, wo eine Rede gehalten wurde, in der thematisiert wurde, inwiefern Staat und Kapitalismus zu unserer Unterdrückung beitragen und welche Forderungen wir als Lohnabhängige stellen können, um unsere Situation im Hier und Jetzt zu verbessern und auf die endgültige Umwälzung des Systems hinzuarbeiten.
Danach ging es los durch die Innenstadt in Richtung FAU-Lokal, „bewaffnet“ mit zwei Transparenten, zahlreichen Fahnen, vielfältigen Demosprüchen und einer gehörigen Portion Motivation.
Kaum war der Demozug im Lokal der FAU Bielefeld angekommen, gingen die Vorbereitungen für das Stadtteilfest auch schon los – und alle, Besucher:innen wie Organisator:innen – haben dabei mitgeholfen, die Pavillons, Bänke und Musikanlage aufzubauen und schließlich das Gemüse zu schnippeln, das anschließend verkocht und von allen genossen wurde.
Ein Teil des StadtteilfestesDas erste DuoDie Band Terrorplätzchen
Nach der Stärkung ging es auch schon mit dem kulturellen Programm los: Es gab gleich vier musikalische Acts, darunter das Duo Close.Your.Eyes und die neu gegründete Band Terrorplätzchen, die die Zuschauer:innen begeistert haben. Auch Literatur durfte nicht fehlen, denn Ralf Burnicki hat alte und neue Anarcho-Poetry, darunter auch Stücke aus seinem neuen Buch „Lichtaspirin“, vorgestellt.
Auch als die letzten Klänge der Instrumente und der lesenden Stimme verklungen sind, war das Stadtteilfest trotzdem noch nicht zuende, denn es wurde weiterhin geplaudert, diskutiert und auch beim Abbau gab es wieder zahlreiche helfende Hände!
Dieser Tag hat uns wieder einmal gezeigt, was wir erreichen können, wenn wir zusammenkommen und ein Projekt in Selbstorganisation auf die Beine stellen. In diesem Sinne: Another world is possible und herzlichen Dank an alle Teilnehmenden!