Teilnahme am Ostermarsch 2024

Auch wir waren am Samstag dem 30.03. beim Ostermarsch in Bielefeld vertreten. Als klassenkämpferische Gewerkschaft stehen wir auf der Seite der lohnabhängigen Klasse aller Länder. Wir sind diejenigen, die darunter leiden, dass die Staaten ihre Territoriumsansprüche mit Gewalt durchsetzen. Lohnabhängige Menschen werden im Namen der einen oder anderen Nation umgebracht, aus ihrer Heimat vertrieben, traumatisiert, als Kanonenfutter verheizt, dazu gebracht, sich gegenseitig umzubringen oder die Waffen herzustellen, mit denen das getan wird.

Auch die deutsche Kriegsindustrie boomt. Deutsche Unternehmen wie Rheinmetall liefern die Waffen, mit denen in anderen Ländern getötet wird, es gibt endlich wieder einen „guten Grund“ für die Aufrüstung der Bundeswehr und deutsche Politiker:innen bemühen angebliche westliche Werte, um „ihrer“ Bevölkerung den Krieg schmackhaft zu machen. Demonstrant:innen für einen Waffenstillstand in Gaza oder Verhandlungen mit Russland werden von Politik und Mainstream-Medien diskreditiert, weil sich Deutschland Israel und die Ukraine als Verbündete gewählt hat. An diesen darf keine Kritik zugelassen werden, weil Deutschland wie alle Staaten Konflikte in eine „gute“ und „böse“ Seite einteilt und sich selbst immer auf die „gute“ stellt.

Konflikte zwischen zwei Staaten lassen sich aber nicht in ein Schwarz-weiß-Schema zwängen. Auch wenn Politiker:innen es behaupten mögen, repräsentieren Staaten nicht die Interessen ihrer Bevölkerung, was sie mit nationalistischen Phrasen zu übertönen versuchen. Als Anarchosyndikalist:innen lehnen wir jegliche Staaten ab, auch wenn wir Verständnis dafür haben, dass direkt vom Krieg Betroffene die Fahnen ihrer Seite schwenken.

Aber Staaten wollen in erster Linie ihre eigene Existenz sichern und sich im Konkurrenzkampf mit anderen Staaten behaupten. Also müssen sie bereit sein, Krieg zu führen oder zumindest Verbündete haben, die das tun. Es wird Krieg geben, solange es Staaten gibt.

Zur Verschränkung von Klassismus und organisiertem Antifeminismus

Klassismus, Antifeminismus und Proprietarismus – das sind die Netzwerke in denen sich die aktuellsten Recherchen des Soziologen Andreas Kemper bewegen. Das katholisch-aristokratische TFP-Netzwerk (Vereinigungen zum Schutz von Tradition, Familie und Privateigentum) scheint nach Kemper hier von besonderer Bedeutung zu sein. Katholisch? Aristokratisch? Hinter dem was zunächst nach Verschwörung klingt, steckt ein Netzwerk, das beinahe paranoid von einer Konterrevolution phantasiert und als einer der größten Geldgeber antifeministischer und klassistischer Programmatik international in Erscheinung tritt.
Besonders relevante Akteure im deutschsprachigen Raum sind u.a. die von Storchs, die mit ihrem Erbadel-Netzwerk seit Partei-gründung eine Strömung der s.g. AfD belegt.

Der Vortrag steht im Kontext der Selbstorganisation einiger ArbeiterInnenkinder an der UniBielefeld. Gemeinsam streben wir mittelfristig an ein Referat zu gründen, welches ArbeiterInnenkinder (und die, die sich angesprochen fühlen) vernetzt und eine institutionelle Repräsentation dieser demografischen Gruppe an der Universität übernimmt. Hierzu wird es beim Vortrag noch nähere Infos geben.

INFO-TOUR:
ANARCHISTISCHE KÄMPFE UND STAATLICHE REPRESSION IN BELARUS

Im Jahr 2020 erhob sich die belarussische Gesellschaft gegen die Diktatur von Alexander Lukaschenko und seinen Lakaien. Monatelang organisierten sich die Menschen, demonstrierten und kämpften für eine gerechte und freie Gesellschaft. Doch der Staat setzte sich durch und begann, den Protest Schritt für Schritt zu zerschlagen. Seit dem Beginn des Aufstandes sind mehr als zwei Jahre vergangen. Tausende landeten für viele Jahre im Gefängnis. Darunter auch Anarchist*innen und Antifaschist*innen, die mit der Bevölkerung auf der Straße standen. Trotz der langen Zeit, die seit den Protesten vergangen ist, geht der Staatsterror weiter, mit immer mehr Verhaftungen wegen der Teilnahme an den Protesten oder des anhaltenden Widerstands gegen das Regime.

Anarchist Black Cross Belarus organisiert seit 13 Jahren Solidaritätsarbeit mit unterdrückten Anarchist*innen und Antifaschist*innen. Diese Arbeit erfordert einen hohen Aufwand an Ressourcen und Zeit. In den letzten Jahren haben wir es mit der Unterstützung von Genoss*innen aus aller Welt geschafft, unsere Arbeit fortzusetzen, aber in den letzten Monaten wurden unsere Mittel durch ständige Gerichtsverfahren aufgebraucht. Wir sind nun verschuldet und rufen zur Unterstützung auf, um unsere Solidarität fortsetzen zu können. Auf den Spendenveranstaltungen werden wir über die Proteste, die anarchistische Bewegung in Belarus und die Geschichten unserer vom Regime gefangenen Genoss*innen sprechen.

Falls ihr nicht an der Veranstaltung teilnehmen könnt, findet ihr hier alternative Möglichkeiten, an das ABC-Belarus zu spenden: https://abc-belarus.org/?lang=en

Bis alle frei sind!

Vereinte Kräfte | Kollektivbetrieb für Haushaltshilfe

GERNE WEIST DIE FAU BIELEFELD AUF FOLGENDES PROJEKT HIN:

Wir planen die Gründung unseres Kollektivbetriebs in Bochum – im Herzen des Ruhrgebiets. Von dort aus werden wir vielen Menschen, die Unterstützung in einer besonderen Situation benötigen, helfen können, indem wir sie kurz- oder längerfristig im Alltag unterstützen. Wir gründen einen Kollektivbetrieb, weil uns Arbeiten auf Augenhöhe, bessere Löhne, Selbstverwaltung und basisdemokratische Strukturen am Herzen liegen und wir überzeugt sind, so qualitativ hochwertigere Arbeit leisten zu können.

UNTERSTÜTZEN