★ Feministisch kämpfen, am Arbeitsplatz und überall

[FAU Bielefeld]

Stell dir vor:
Du hast regelmäßig einmal im Monat Schmerzen, musst aber arbeiten, da deine Schmerzen als Frauenproblem abgetan werden. Das ist Lebensrealität für einen Großteil der menstruierenden Bevölkerung in Deutschland.

Stell dir vor:
Du wirst belästigt, willst dich wehren und wirst gefeuert oder kriminalisiert.
2017 wandte sich eine mutige Arbeiterin einer spanischen Bäckerei an unsere Föderation, weil sie unter Mobbing, unbezahlten Überstunden und unzumutbaren Arbeitsbedingungen litt – sogar während ihrer Schwangerschaft. Als die Gewerkschaft für sie einstand, wurden friedliche Proteste kriminalisiert. Sechs unserer Kolleg:innen wurden verhaftet, 2021 folgten jahrelange Haftstrafen. Solidarität ist kein Verbrechen – und wir werden nicht schweigen, bis dieses Unrecht aufgehoben ist!

Noch schlimmer sind die Arbeitsumstände in Südostasien. Seit der Errichtung der rechtskonservativen Diktatur in Myanmar hat sich die Situation der Näher:innen verschärft. Sie arbeiten unter unmenschlichen Bedingungen, mit Überstunden, mangelnder Hygiene und ohne freie Bewegung. Menstruationsprodukte sind unerschwinglich, sodass viele Stoffreste nutzen müssen, was zu Infektionen führt. Weltweit müssen Arbeiter:innen für solche Produkte selbst aufkommen, trotz Schmerzen und Blutungen. In Myanmar werden Gewerkschaften kriminalisiert und ihre Mitglieder inhaftiert. „★ Feministisch kämpfen, am Arbeitsplatz und überall“ weiterlesen

★ Wir haben einen Arbeitskampf erfolgreich beendet! ✊

[FAU Köln]
Seit Oktober 2024 hat unser Mitglied für seine Rechte gekämpft – mit einer Kundgebung in der Kölner Innenstadt und zwei Güteterminen beim Arbeitsgericht. Jetzt wurde eine Einigung erzielt.
Unser Mitglied geht mit einem 4-stelligen Betrag, gestärkt und empowert aus diesem Kampf hervor – ein starkes Zeichen dafür, dass sich gewerkschaftliche Organisierung lohnt.

aus: https://koeln.fau.org/

★ Pay up, Superfoods!

[FAU Berlin]

Da bisher noch immer kein Cent der 14.000€ da ist und sich das Management von Superfoods weiter jeglicher Einigung verweigert, haben wir am 23.02.2025 eine dritte, diesmal öffentliche Kundgebung vor dem Café in der Charlottenburger Schlüterstr. 37 durchgeführt.
Wir haben durch Superfoods mit Lohndiebstahl durch unvollständige Bezahlung der vertraglich vereinbarten Arbeitsstunden und fehlendem Urlaubsentgelt zu kämpfen. Das sind nicht nur Gerüchte – als Mitglieder der FAU Berlin (Freie Arbeiter/Innen Union Berlin) haben wir die Superfoods Berlin UG verklagt, um den uns zustehenden Lohn zurückzufordern. Bevor wir den Rechtsweg einschlugen, versuchten wir unseren vorenthaltenen Lohn von dem Unternehmen einzufordern. Wir erhielten aber keine Antwort, sodass wir gezwungen waren, die Sache vor Gericht zu bringen. Jeder von uns ehemaligen Mitarbeiter/innen berichtet von ähnlichen Problemen, darunter:

  • Unbezahlter Urlaub: Wir alle wurden nicht für unsere Urlaubstage bezahlt, wie es das deutsche Gesetz vorschreibt.
  • Unbezahlte vertragliche Arbeitsstunden: Wir alle wurden nicht für die volle vertraglich vereinbarte Arbeitszeit bezahlt.
  • Verspätete oder fehlerhafte Bezahlung: Bei uns allen kam es zu Verzögerungen oder Unstimmigkeiten bei der monatlichen Auszahlung, sodass wir auf Geld warten mussten, das oft nur in Teilbeträgen oder gar nicht ausgezahlt wurde.
    Die Superfoods Berlin UG hat die Abmachungen einer außergerichtlichen Einigung nicht eingehalten und nach wie vor nicht gezahlt. Deshalb fordern wir insgesamt 14 000 € gestohlenen Bruttolohn, welcher uns rechtmäßig zusteht.
    aus: https://berlin.fau.org/2025/02/20/pay-up-superfoods-2/

„Die Zwiebeln schmecken!“

Auf der Zwiebelplantage des AfD-Abgeordneten Jörg Dornau in Belarus arbeiten politische Häftlinge.

[Labournet, September 24]
FCK AFD
„Der deutsche Geschäftsmann und Abgeordnete der populistischen Partei „Alternative für Deutschland“ (AfD), Jörg Dornau, unterzeichnete eine Vereinbarung mit der Lidaer Haftanstalt „Isolationszentrum für Straffällige“ (IZS) und beschäftigte regelmäßig Belarussen, die aus politischen Gründen inhaftiert sind, auf seiner Zwiebelplantage bei Lida.
Sie erhielten etwa 5 Euro Arbeitslohn pro Tag. Wie Reform.news herausfand, inspizierte der deutsche Politiker die Arbeit der politischen Gefangenen sogar persönlich. Wir fanden einen der „Politischen“, der für Jörg Dornaus Firma „Zybulka-Bel“ Zwiebeln sortiert hat. Er heißt Andrej (Name geändert). Er ist nicht der einzige, der aus dem IZS zur Arbeit in der Landwirtschaft geschickt wurde, aber der einzige, der bereit war, Reform.news seine Geschichte zu erzählen. (…) „Wir unterzeichneten jeden Tag einen Arbeitsvertrag. Wenn der Vorarbeiter der Meinung war, dass ein Häftling gut arbeitet, erhielt er seinen Lohn. Das IZS Lida bekam 30 Rubel, der Häftling etwa 20 Rubel*. Die Zwiebeln wurden für die Handelskette „Evroopt“ sortiert.“…“

Quellen:
Labournet
Recherche des Portals „Reformation“ vom 24.09.2024 externer Link in dt. Übersetzung
taz-online

0,28€ = 1 BYS (Belarus-Rubel) => 20 BYS = 5,52€ (Kurs vom 2.10., Quelle: Umrechner

28.09.2024: internationaler Aktionstag der Solidarität mit den „6 von La Suiza“

[ICL/CIT, September 24]
Die ICL* (International Conference of Labour) rief zum internationalen Aktionstag am 28. September auf, da 6 Gewerkschafter:innen das Gefängnis droht.

22.09.2024 In Solidarität mit unseren Kolleg:innen, die in Gijon, Asturien, Nordspanien, unterdrückt und verfolgt werden, weil sie für ihre gewerkschaftlichen Rechte einstehen und im Angesicht der möglichen Inhaftierung, ruft die Internationale Konferenz der Arbeit (IKA) am 28.09. zu einem internationalen Aktionstag auf.

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Gewerkschaftsarbeit ist kein Verbrechen!

Demonstration in Gijón am 28. September
für die Freiheit der sechs Kolleg:innen der La Suiza
und für die Gewerkschaftsfreiheit

In der spanischen Stadt Gijón kämpfte 2017 unsere Schwestergewerkschaft CNT um die Verbesserung der Arbeitsbedingungen der Belegschaft in der Konditorei „La Suiza“. Es ging um nicht bezahlte Überstunden und Urlaub, sexuelle Belästigung sowie der Kündigung einer schwangeren Kollegin. Nachdem der Chef ein Gesprächsangebot ausgeschlagen hatte, gab es angemeldete Kundgebungen und Aktionen vor der Firma mit Flugblätter Verteilen, Transparente Zeigen und öffentliche Reden über Lautsprecher. Stets war Polizei anwesend und es gab keinen einzigen Zwischenfall, den diese verfolgt hatte. Die gegnerische Seite antwortete jedoch auf die Gesprächsbereitschaft der kämpfenden Kolleg*innen mit juristischen Klagen unter Anderem wegen Nötigung und Schadenersatzforderungen in einer über 11.000 Seiten(!) umfassenden Klageschrift. Ein als sehr arbeiter- und gewerkschaftsfeindlicher bekannter Richter am Landesgerichtshof folgte dem Anliegen des Chefs und verurteilte in 2021 6 Kolleginnen zu jeweils 3,5 Jahren Haft ohne Bewährung und zu einer Geldstrafe von insgesamt 125.428€, die an den Unternehmer zu zahlen ist. Die CNT legte Berufung ein, aber der oberste spanische Gerichtshof hatte im vergangenen Juni das vorhergehende Urteil bestätigt. Die verbliebenen Rechtsmittel sind verschwindend gering: Der Gang zum Europäischen Gerichtshof bzw. der juristische Versuch die Gefängnisstrafe zur Bewährung auszusetzen.

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Teilnahme am Ostermarsch 2024

Auch wir waren am Samstag dem 30.03. beim Ostermarsch in Bielefeld vertreten. Als klassenkämpferische Gewerkschaft stehen wir auf der Seite der lohnabhängigen Klasse aller Länder. Wir sind diejenigen, die darunter leiden, dass die Staaten ihre Territoriumsansprüche mit Gewalt durchsetzen. Lohnabhängige Menschen werden im Namen der einen oder anderen Nation umgebracht, aus ihrer Heimat vertrieben, traumatisiert, als Kanonenfutter verheizt, dazu gebracht, sich gegenseitig umzubringen oder die Waffen herzustellen, mit denen das getan wird.

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Warum die Polizei nichts auf dem CSD verloren hat

Dass die Polizei sich mit einem Stand und Social Media-Präsenz am CSD in Bielefeld beteiligt, hat anders als von ihr selbst behauptet, nichts damit zu tun, dass sie queere Menschen wirklich unterstützen. Es ist reine Selbstvermarktung, mit der sich die Organisation in einer Gruppe von Menschen, die über die Jahre schlechte Erfahrungen mit ihr gesammelt hat, als progressiv und vertrauenswürdig darstellen möchte.

Natürlich ist es an sich ein gutes Zeichen, dass sie diese Art der Selbstdarstellung für lohnenswert hält, denn es bedeutet, dass die gesamtgesellschaftliche Akzeptanz von queeren Menschen stark zugenommen hat. Andererseits heißt das auch, dass die angebliche Unterstützung von Polizei, Staat und Unternehmen schwinden wird, wenn die Stimmung wieder umschlägt – und danach sieht es leider aus, wenn mensch die zahlreichen Bewegungen gegen queere (und vor allem trans) Menschen in sich als freiheitlich darstellenden Ländern wie Großbritannien oder der USA beobachtet. Alleine deswegen kann sie kein zuverlässiger Verbündeter sein.

Ein Pappplakat an einem Stock. Oben links steht „Früher:“ und darunter ist die Silhouette eines Polizisten gezeigt, der mit einem Schlagstock zum Schlag ansetzt. Oben rechts steht „Heute:“ und es ist der gleiche Polizist abgebildet, nur dass er dieses Mal die Progress-Pride-Flagge, eine Version der Regenbogenflagge, die auch Streifen der Transflagge und einen brauen und schwarzen Streifen für BiPOC (Black, Indigenous, People of Color) beinhaltet, auf der Jacke hat. Darunter steht „Polizei abschaffen!“
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