Schön war er, aber auch bitter nötig: Der diesjährige 1. Mai in Bielefeld. Erst auf der Straße demonstrieren, dann auf der Straße rund ums FAU-Lokal feiern, sprechen, schnippeln, essen und sich anschließend dem kulturellen Programm widmen. Natürlich alles selbstorganisiert und ohne Chef:innen, Staat und Sozialpartnerschaft. Allen Künstler:innen, Helfer:innen, Besucher:innen wollen wir Danke sagen!
Angefangen hat die Demonstration auf dem Siegfriedplatz, wo eine Rede gehalten wurde, in der thematisiert wurde, inwiefern Staat und Kapitalismus zu unserer Unterdrückung beitragen und welche Forderungen wir als Lohnabhängige stellen können, um unsere Situation im Hier und Jetzt zu verbessern und auf die endgültige Umwälzung des Systems hinzuarbeiten.
Danach ging es los durch die Innenstadt in Richtung FAU-Lokal, „bewaffnet“ mit zwei Transparenten, zahlreichen Fahnen, vielfältigen Demosprüchen und einer gehörigen Portion Motivation.
Kaum war der Demozug im Lokal der FAU Bielefeld angekommen, gingen die Vorbereitungen für das Stadtteilfest auch schon los – und alle, Besucher:innen wie Organisator:innen – haben dabei mitgeholfen, die Pavillons, Bänke und Musikanlage aufzubauen und schließlich das Gemüse zu schnippeln, das anschließend verkocht und von allen genossen wurde.
Nach der Stärkung ging es auch schon mit dem kulturellen Programm los: Es gab gleich vier musikalische Acts, darunter das Duo Close.Your.Eyes und die neu gegründete Band Terrorplätzchen, die die Zuschauer:innen begeistert haben. Auch Literatur durfte nicht fehlen, denn Ralf Burnicki hat alte und neue Anarcho-Poetry, darunter auch Stücke aus seinem neuen Buch „Lichtaspirin“, vorgestellt.
Auch als die letzten Klänge der Instrumente und der lesenden Stimme verklungen sind, war das Stadtteilfest trotzdem noch nicht zuende, denn es wurde weiterhin geplaudert, diskutiert und auch beim Abbau gab es wieder zahlreiche helfende Hände!
Dieser Tag hat uns wieder einmal gezeigt, was wir erreichen können, wenn wir zusammenkommen und ein Projekt in Selbstorganisation auf die Beine stellen. In diesem Sinne: Another world is possible und herzlichen Dank an alle Teilnehmenden!